Lech Walesa, Ex-Präsident Polens und Friedensnobelpreisträger, hat das ausgesprochen, was viele gedacht haben, als Sie die Nachricht hörten / sahen / lasen oder sonst wie mitbekamen. Bei mir hat @blickamabend die Nachricht überbracht. Anhand meiner ersten Reaktion dazu sieht man schön, dass mir die Sache irgendwie schräg reinkam. Barack Obama soll den Friedensnobelpreis erhalten haben.

Bis anhin dachte ich immer, ein Nobel-Preis kriegt derjenige, der sich an der Menscheit besonders verdient gemacht hat. So zum Beispiel für die Erfindung des Elektronenmikroskops, Entwicklung der Radio-Carbon-Datierung oder Entdeckung eines Virus, welcher Gebärmutterhalskrebs auslöst. Klar, dies sind alles Naturwissenschaftliche Disziplinen, bei welchen das Resultat entweder angefasst oder zumindest gemessen werden kann. Es gibt aber auch Friedensnobelpreisträger von denen ich sagen kann, die haben wirklich was geleistet, wie zum Beispiel Mutter Theresa oder Michail Gorbatschow.

Leider kann ich das von Obama nicht behaupten. Er hat sehr viele Dinge versprochen, zum Beispiel die Schliessung von Guantanamo oder das Bestreben nach einer Atomwaffen-Freien Welt.

Er hat zuerst ein Land, und dann das Who-is-Who der Weltpolitik dermassen zugequatscht, dass er wie ein Popstar gefeiert wurde. Die Menschen hängen an seinen Lippen, ein jedes Wort, welches über dieselbigen kommt, ist wahrhaftig. Zeitweise habe ich das Gefühl, er werde als Retter der Welt angesehen. Zugegeben, er ist in einer Position, von welcher aus man durchaus etwas bewegen kann. Hat er aber noch nicht.

Der Friedensnobelpreis für Obama ist für mich ein „Vorschusspreis“. Nun liegt noch mehr Druck auf Obama, dass er seinen Reden auch Taten folgen lässt. Wenn er all das umsetzt, was er versprochen hat, dann qualifiziert er sich vielleicht für den Nobelpreis.

So aber wurde diese höchste Ehrung in meinen Augen stark abgewertet und zeigt mir, dass die Herren im Nobel-Komitee sich auch von seiner Rhetorik haben einwickeln lassen.