Am Freitag morgen hab ich mich zum letzten mal über den Nordring ins Büro gekämpft. Der letzte Arbeitstag war da. Letzte Übergabetasks abarbeiten, Schreibtisch auf- und ausräumen, Knabberzeugs für den Apéro besorgen. Ungefähr so sah er aus, der letzte Arbeitstag.

Um 16.00 Uhr wars dann soweit. Das Team begibt sich langsam in das zum Apéro-Raum umfunktionierten Sitzungszimmer. Ich stehe mit ein paar Kollegen draussen in der Garage und rauche meine Henkers-Zigi. Hab ich an alles gedacht? Hat mein Nachfolger alle Passwörter bekommen? Sind noch irgendwelche Files welche ich sichern müsste? Die Zigi ist durch und ich schiebe die Gedanken weg.

Eigentlich sollte ich mich freuen. Schliesslich breche ich auf zu neuen Ufern, schlage ein neues Kapitel auf, stelle mich einer neuen, noch unbekannten Herausforderung. Ja, ich glaube irgendwo freue ich mich. Schlussendlich habe ich es selbst so gewollt. Momentan drängt sich aber der Abschied in den Vordergrund. Und über den kann ich mich nicht freuen. nach fast sieben Jahren lernt man einen Haufen leute kennen und hat allehand zusammen erlebt. Zeitweise haben meine Kollegen mich besser gekannt als meine eigene Freundin. Und umgekehrt…

Ich trete ins Sitzungszimmer. Es sind fast alle von meinem jetzigen Team da. Ich schnappe mir ein Bier und stosse mit allen an. Der Chef sagt noch ein paar Worte, rekapituliert kurz meine Zeit in der Firma. Die eine oder andere Ungereimtheit hat sich eingeschlichen, ist mir aber in dem Moment egal.

Eigentlich müsste ich jetzt was sagen, aber es fällt mir nichts ein. Scheiss-Gefühl.

Die ersten verabschieden sich, andere kommen erst jetzt. Irgendwie kommt nicht so richtig Stimmung auf. Viele, welche sich angemeldet haben glänzen durch Abwesenheit. Schade, und schwach… Einige kommen nur kurz vorbei, um sich zu verabschieden. 10 Minuten später gehen sie wieder zurück an die Arbeit. Isch jo easy, ich kenns. Aber wenigstens sind sie kurz vorbeigekommen. Das bedeutet viel.

Etwas später disloziert der harte Kern in unsere Stamm-Kneipe und es wird reichlich Gerstensaft vernichtet. Der abend wird immer heiterer. Es ist ein schwelgen in Erinnerungen wie „Woher chasch du was du chasch?“ vermischt mit heiterem feieren. Sagt mal, wart ihr froh mich los zu sein?!? 😉

Ich möchte mich bei denen, die am Apéro dabei waren, bei denen, die auf der Karte unterschrieben haben und bei denen, welche etwas an das Abschiedsgeschenk beigesteuert haben herzlich bedanken. Es wird sicher gute Verwendung finden! Sowieso, danke für die geilen letzten sieben Jahre! Wir haben verdammt viel „duregrisse“! Vielleicht sehen wir uns irgendwann irgendwo wieder. Who knows…