Zu Weihnachten gabs bei der IKEA eine Aktion, wo man für einen Einkauf ab 150.– Franken einen Gutschein von 25.– Franken direkt auf die Family Karte geladen bekam. Damit die Kunden das Geschenk möglichst bald einlösen, wurde die Aktion auf den 28. Februar begrenzt. Das weiss ich deshalb noch so genau, weil ich am 2. März einen neuen Bürostuhl mit eben diesem Guthaben teilzahlen wollte. Jänu, dumm gloffe.

Was ich schön fand war, dass ich nicht einen zusätzlichen Coupon dabeihaben musste. Alles was ich brauchte war meine Family-Karte, welche ich sowieso immer im Portemonnaie mit mir rumtrage. Das macht es für mich sehr viel komfortabler und einfacher und es spart auch noch Tonnen Papier, Druckfarbe und und und.

Heute bin ich wieder durch besagtes Möbelhaus gewandert. Diesmal brauchte ich Ersatzlampen für Büro und Wohnzimmer. Beim durchstreifen der Gänge meldete die Hirnwindung, welche ohne Vorwarnung kontextbezogene Informationen aus den tiefen des Gedächtnis hervorkramt (kennt ihr die auch?), dass da letztens ein Gutschein per Mail kam. Fix mein Telefon gezückt und das Mail aufgerufen. Schade nur, dass der Gutschein nun wieder auf Papier abgegeben werden muss.

Gutscheine elektronisch zu verteilen hat viele Vorteile

  • Der Händler spart Unmengen an Portokosten
  • elektronische Coupons können einfach an Kundenbindungs-Systeme wie die Family-Card angebunden werden, was die internen Prozesse beim Händler sicher vereinfacht (Wurde ja schon gemacht)
  • Der Kunde  muss nicht extra einen Coupon dabeihaben, welcher vergessen oder verloren gehen kann
  • Es spart Unmengen von Papier, was mich freut, weil ich weniger Altpapier bündeln muss (Und für die Umwelt ist es sicher auch nicht schlecht ;))

Mit dem Zwang, dass der Gutschein wieder ausgedruckt werden muss, fallen 3 der 4 Vorteile wieder weg. Leider sind darunter auch alle Vorteile für den Kunden, also meine.

Ein anderes Beispiel ist Starbucks, welche genau das selbe mit einem Gutschein zum 10-Jahr-Jubiläum macht. Auch hier muss der Gutschein ausgedruckt und in Papierform im Coffeeshop vorgelegt werden.

Es gibt verschiedene Anbieter und Technologien, wie die Coupons komplett ohne Papier auskommen. Da ist auf der einen Seite  Samy4me, welche die komplette Infrastruktur zur Verfügung stellen und die Verteilung übernehmen. Auch via Foursquare gibts immer mehr Specials, welche vollkommen papierlos auskommen. Wenns etwas personalisierter sein soll, dann wäre das mobile Ticket von SBB. Mit der selben 2D Barcode Technologie könnte man sicher auch Coupons personalisieren und so sicherstellen, dass sie nur einmal eingelöst werden.

Wer einen breiteren Nutzerkreis als den der Smartphone-Besitzer ansprechen möchte, könnte das über ein bestehendes Kundenbindungssystem machen. IKEA hat gezeigt dass es funktioniert.

Ich finds schade, dass viele E-Coupons nur bei der Verteilung wirklich E sind, danach werden sie eher unelektronisch.

Falls jemand hierdurch nun die bahnbrechende Idee hat und diese in ein paar Jahren in Millionen ummünzt und mich dann noch mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedenkt, so soll er Gewissheit haben, dass mein Dank ihm ewig nachschleichen würde 🙂